Mondays for Marktwirtschaft: Die Zukunft der Klimabewegung

Dank Fridays for Future sind die Gefahren des Klimawandels immer mehr Menschen bewusst. Die Ideen der Bewegung sind allerdings fragwürdig und können zu wirtschaftlichem Chaos führen. Konzepte wie Degrowth, der Verzicht auf wirtschaftliches Wachstum, oder andere, geradezu planwirtschaftliche Ansätze hindern rückständige Länder, aus der Armut zu entkommen, und widersprechen nicht selten dem Ziel der Emissionsreduzierung. Nur wenn man wirtschaftliches Wachstum und Klimawandel nicht gegeneinander ausspielt, sondern einen effizienten Ordnungsrahmen für die globalen Märkte schafft, wird man Menschen weltweit überzeugen können. 

In einem haben die Gegner wirtschaftlichen Wachstums recht: das bisherige Wachstum hat dem Klima geschadet. Seit der Industriellen Revolution stieg der CO2-Ausstoß stetig und immer rasanter an. Der hierdurch erwirtschaftete Wohlstand scheint rückblickend nur ein kleiner Trostpreis zu sein und steht heutzutage unter dem Verdacht, vor allem bei den Reichen angekommen zu sein. 

Anders als der Zeitgeist und die Wachstumsgegner, die den Sozialstaat und seine Errungenschaften so preisen, glauben lassen, war der durch den wirtschaftlichen Erfolg steigende Wohlstand immer die Voraussetzung für die Teilhabe großer Bevölkerungsschichten und für Umverteilung. Besonders deutlich wird dies am weltweiten Rückgang der extremen Armut trotz massiven Bevölkerungswachstums. 

Dies ist keine Selbstverständlichkeit, sondern voraussetzungsreich: vor dem Wohlstand stand und steht das Wachstum. Die meisten Menschen verstehen dies intuitiv. Zur Enttäuschung der Degrowth-Befürworter ist deshalb eine Rückkehr in die Jäger-und-Sammler-Zeit kein mehrheitsfähiger Politikvorschlag, auch wenn dies den globalen CO2-Ausstoß gegen Null gehen lassen würde. 

Vor allem den größten Klimagasemittenten China wird man mit Enthaltsamkeitsparolen kaum an Bord kriegen. Das Streben nach Wohlstand werden sich die Chinesen schon deshalb nicht von jungen Aktivisten in den reichen OECD-Ländern nehmen lassen, weil sie genau deren Lebensstandard auch für sich beanspruchen. Mit welchem Recht könnte man ihnen dieses Streben verwehren? 

Auch ein planwirtschaftliches Eingreifen des Staates, wie es viele Klimaaktivisten fordern, wird nicht den erwünschten Erfolg bringen. Ein Blick in die Geschichte lehrt: Die DDR baute lieber Mauern statt Windräder. Leider wird staatlicher Dirigismus immer mehr zur Normalität, verspricht er doch die Möglichkeit, schnell „das Richtige“ tun zu können. Da aber niemand vorhersehen kann, wie die emissionsfreie Wirtschaft von morgen aussehen wird, wird es schwierig, sie zu erzwingen. 

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz hat bis heute nur mäßigen Erfolg, obwohl es bei seiner Einführung als großer umweltpolitischer Fortschritt angesehen wurde. Gestiegen auf einen europäischen Spitzenwert sind – sozialpolitisch nicht unproblematisch – die deutschen Stromkosten. Dies wäre eventuell noch annehmbar, wenn die Emissionen drastisch gesunken wären, doch dies wurde durch den Atomausstieg, ebenfalls ein Herzenswunsch der Umweltbewegung, konterkariert. Im vom Wohlstand gesegneten Deutschland mag man sich das alles leisten können. Überzeugen muss man aber die Welt, nicht die Deutschen! 

Ins Bild passt auch der deutsche Fokus auf E-Autos. Einerseits erschwert man durch eine einseitige Industriepolitik Innovationen in konkurrierenden Antriebstechnologien und verschläft damit schlimmstenfalls die Technologie von morgen. Zum anderen ist die Sauberkeit der E-Autos stark umstritten, denn die Produktion der Batterien sowie die Stromerzeugung sind bis heute alles andere als klimaneutral. 

Wie ginge es besser? Durch mehr marktwirtschaftliche Elemente und einen Ordnungsrahmen, die dafür sorgen, dass sich CO2-Einsparungen auch wirtschaftlich lohnen. Die Bepreisung von Emissionen – in Form eines Zertifikatehandels oder einer CO2-Steuer – sorgt dafür, dass die negativen Externalitäten durch die Abgase internalisiert werden. Trotz dieses Instrumentariums, das dafür sorgt, dass Unternehmen ihren Abgasausstoß schmerzhaft auf der Kostenseite ihrer Bilanzen spüren, bleibt die Anreizstruktur des freien Marktes erhalten. Was Kosten verursacht, kann durch klimafreundliche und ressourcensparende Innovationen ersetzt werden – und wer am stärksten Kosten einspart, hat beste Aussichten, sich im Wettbewerb mit der Konkurrenz durchzusetzen. Selbst der egoistischste und profitgierigste Kapitalist wird dann seinen CO2-Ausstoß reduzieren. 

Wer im Kampf gegen den Klimawandel vorausgehen möchte, muss Argumente liefern. Mit einem effizienten Markt garantiert man Wachstum und Innovation. Diese Sichtweise braucht politische Unterstützung. Lasst uns nicht nur für Fridays for Future auf die Straße gehen, sondern auch für Mondays for Marktwirtschaft.


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