Frauenquote: der perfekte Rahmen zur Diskriminierung

Die Quote möchte mehr Frauen in Führungspositionen bringen. Der entsprechende Gesetzentwurf soll für Gerechtigkeit sorgen. Doch „Quothilde“ ist ein Tiefschlag für die Gleichstellung der Geschlechter.

Die umstrittene Quote kommt. Ab 2016 sieht der verabschiedete Gesetzentwurf Sanktionen vor, wenn große Aktienkonzerne bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat nicht mindestens einen Frauenanteil von 30 Prozent erreichen. Sollte die Quote verfehlt werden, müssen Aufsichtsratsposten zur Strafe unbesetzt bleiben. Auch kleinere Unternehmen und der öffentliche Dienst werden aufgefordert, den Frauenanteil in ihren Chefetagen erhöhen. Sie haben jedoch nichts zu befürchten, wenn sie die Quote nicht erfüllen.

Unternehmen hatten sich Selbstverpflichtungen zur Frauenförderung auferlegt. Dennoch hat sich, laut den Befürwortern der Quote, in den vergangenen Jahren der Frauenanteil in Führungspositionen kaum erhöht. Ein Grund könnte sein: Aufsichtsräte werden in aller Regel nicht sehr häufig gewechselt. Das bedeutet, dass eine Strukturumwandlung viel Zeit benötigt.

„Faktisch sind nur rund 100 Aufsichtsräte von der 30-Prozent-Quote betroffen. Ganz schön viel Aufregung um die Quote light!“ (Katja Kipping, Die Linke)

Tatsächlich greift die Quote ausschließlich nach der Spitze des Eisbergs. Nur etwa hundert der größten deutschen Unternehmen müssen die Quote erfüllen. Einige dieser Unternehmen haben die 30-Prozent-Quote in Aufsichtsräten sogar schon fast erreicht oder überschritten. Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der DAX-Unternehmen liegt bei knapp 25 Prozent. Die mittelgroßen Unternehmen im MDAX können zwar nur 17 Prozent Frauenanteil vorweisen; der Anteil an weiblichen Führungskräften hat sich im MDAX seit 2011 jedoch verdoppelt. Ohne Quote!

Norwegen ist das bekannteste Beispiel für die staatliche erzwungene Umsetzung einer Quote. Vor etwa zehn Jahren wurde dort eine Frauenquote von 40 Prozent eingeführt. Ähnlich wie in Deutschland gingen dem Entschluss intensive Debatten und eine Welle an Kritik voraus. Dann wurde das Gesetz verabschiedet, die Frauen wanderten in die Führungsgremien und machen seither Karriere. Doch die Quote hat das skandinavische Land in erhebliche Probleme gestürzt. Durch eine übereilte Durchsetzung des weiblichen Anteils am Führungspersonal hat die Qualität der wirtschaftlichen Tätigkeit in vielen Unternehmen nachweislich gelitten.

„Brechen wir diese Männerbastion nicht, schaffen wir nie die Gleichberechtigung“ (Trond Giske, Wirtschaftsminister Norwegens,)

Studien belegen, dass gemischte Führungsteams effizienter und kreativer arbeiten. In heterogenen Gruppen arbeitet es sich einfach besser. Darin sind sich fast alle einig. Damit kleinere Gruppierungen signifikanten Einfluss in einer größeren Gruppe erlangen können, sollte ihr Anteil bei mindestens 30 Prozent liegen. Erst dann kann eine Minderheit etwas erreichen. Doch die beliebte Aussage, dass Frauen nur ab einer gewissen Gruppenstärke etwas bewirken könnten, ist hinfällig. Jede Frau in einer Führungsposition sollte genug Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen mitbringen, um auch ohne eine weitere weibliche Verbündete zurechtzukommen. Entscheidungen, die in der Wirtschaft getroffen werden, dürfen nicht von geschlechterspezifischen Merkmalen abhängig gemacht werden. Wichtig sind die Argumente der verschiedenen Parteien. Dabei ist aber völlig egal, ob Frauen oder Männer diese Argumente vorbringen. Meinungskoalitionen zur Ausrichtung eines Unternehmens begründen sich inhaltlich und nicht abhängig vom Geschlecht.

„Dieses Gesetz ist ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung, weil es auch einen Kulturwandel in der Arbeitswelt einleiten wird.“ (Manuela Schwesig, Bundesfamilienministerin)

Oftmals sind es Frauen, die für die Quote kämpfen. Sie wollen mehr Gleichberechtigung und sehen sich als äußerst emanzipiert. Doch Frauen, die für eine Quote plädieren, sind mit Sicherheit an der Emanzipation vorbeigegangen. Das Ziel emanzipatorischen Bestrebens ist ein Zugewinn an Freiheit und Gleichheit. Gleichheit bedeutet, dass alle Bewerber die gleichen Chancen auf einen Arbeitsplatz haben. Gleichheit bedeutet aber nicht, dass Menschen auf Grund ihres Geschlechts Vor- oder Nachteile haben. Freiheit ermöglicht der Frau, selbst entscheiden zu können, ob sie sich hinter den Herd stellen, Karriere machen will oder versucht, beides miteinander zu vereinbaren. Dabei wird mit einer Frauenquote in Führungspositionen jedoch an der falschen Stelle angesetzt. Der Rahmen für eine solche Entscheidungsfreiheit ist oftmals noch gar nicht gegeben. Betreuungsplätze sind Mangelware und Teilzeitarbeit in Spitzenpositionen ist selten.

Befürworter der Quote argumentieren oft mit dem Gerechtigkeitsaspekt. Die Frauenquote sei das Mittel zum Zweck der Geschlechtergleichstellung. Verbesserte Zugangschancen zur Führungsebene von Unternehmen für das weibliche Geschlecht sollen zu gerechteren Verhältnissen führen. Die Quote erzeugt jedoch eine gesetzlich legitimierte Bevorzugung von Geschlechtern. Quotenregelungen zugunsten des einen gehen immer zulasten des anderen Geschlechts. Die Quote kann nur erfüllt werden, indem die Zugangsbedingungen für männliche Bewerber vermindert werden. Ein Teil der offenen Stellen wird ihnen entweder gar nicht oder nur durch erschwerte Bedingungen zugänglich gemacht. Darin kann eine Verletzung gegen Art. 3 II und III des Grundgesetzes gesehen werden. Die Quote ist insofern der Inbegriff von Ungerechtigkeit.

„Nicht die Frauenquote ist ein Problem für Deutschland, sondern die 90-protentige Männerquote in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Die gehört abgeschafft, indem wir mehr Frauen in Führungspositionen bringen.“ (Manuela Schwesig, Bundesfamilienministerin)

Durch die Befürworter der Frauenquote bekommt man oft das Gefühl, die Arbeit von Männern sei schlecht. Man könnte ja fast meinen, Männer sollten einfach gar nicht mehr arbeiten. Frauen sorgen offensichtlich auch für ein angenehmeres Arbeitsklima. Heißt das im Umkehrschluss, dass Männer selbiges unangenehm machen?

Die Quote erzeugt Ungerechtigkeit für Männer und für Frauen. Eine Quote bedeutet, dass nicht zählt, was man individuell leistet oder wofür man als Individuum steht. Wichtig ist dann nur, zu welcher Gruppierung man gehört.

Es gibt Unterschiede zwischen Frauen und Männer und das ist auch gut so. Jedes Geschlecht bringt wichtige Aspekte in die Wirtschaft ein. Im Positiven wie im Negativen. Aber in einem Unternehmen geht es nicht um eine möglichst schöne Mischung von Männlein und Weiblein, sondern um die Qualifikation. Die Frauenquote ist überflüssig. Die Frau, der Markt und die Unternehmen schaffen das alleine!


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